Zentrum für Naturheilkunde im Marienhäusl
 
Oase für Körper - Seele - Geist



Fasten als natürlicher Lebensrhythmus

Genauso wie Wachen und Schlafen, wie Spannung und Entspannung sind Essen und Nicht essen zwei zusammengehörige Pole die sich gegenseitig ergänzen  und aus denen sich menschliches Leben erst ereignet.
Der Mensch braucht am Tag ca. 12 - 14 Stunden für das Wach sein, die Arbeit, Nahrungsaufnahme, für Aktion und Reaktion. Die restlichen 10 - 12 Stunden bleiben ihm in der Nacht für  Abbau und Umbau von Nährstoffen und Körpersubstanzen, also für den Stoffwechsel. Somit stellt die Nacht eine natürliche Fastenzeit dar, die so selbstverständlich zum menschlichen Lebensrhythmus gehört, dass sich niemand darüber Gedanken macht. Und dennoch beschäftigt sich der Mensch in dieser Zeit besonders mit sich selbst. Schlaf, Ruhe, Geborgenheit und Wärme helfen ihm, physisch allein durch sich selbst zu leben und psychisch im Traum die Erlebnisse des Tages zu verarbeiten. Entzieht sich jemand über längere Zeit diesem natürlichen Lebensrhythmus, so wird er, früher oder später, durch Krankheit zu Fasten, Ruhe, Wärme und Geborgenheit gezwungen. Dieses Fasten wie man es bei mancher Krankheit oder bei Fieber instinktiv einhält, ist eine großartige Selbsthilfe der Natur.
Der Körper hat also zwei "Energieprogramme". Das "Programm 1" ist in Betrieb, wenn man wie gewohnt, dreimal oder öfters am Tag Nahrung zu sich nimmt. Der Organismus des Körpers wandelt dabei die in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe in Energie um und legt aus einem Teil der so gewonnenen Energiemenge ein Vorratslager in Form von Fettdepots an. Mit diesem Vorrat an Energie ist der Körper bestens darauf eingerichtet, über längere Zeit ohne Nahrung auszukommen. Sobald man seinem Körper nun keine feste Nahrung mehr zuführt, greift er auf seine Vorratslager zurück, baut das Fett ab und setzt es in Wärme und Energie um: Das "Energieprogramm 2" läuft ab.
So automatisch wie der Körper jede Nacht auf sein zweites Programm umschaltet, so automatisch schaltet er auch zu Beginn des Fastens um. Als Signal zum Umschalten von Energie-Programm 1 auf Energie-Programm 2 und für die Einleitung des Fastens ist eine gründliche Darmentleerung nötig.

Fasten als Gesundheitsvorsorge
Während bei bestehenden Krankheiten ein "Heilfasten" unter Anleitung und Kontrolle eines Arztes oder Heilpraktikers mindestens drei Wochen durchgehalten werden muss, dient das Fasten für "Gesunde", in Form einer Fastenwoche mit 5-8 Fasttagen, vorwiegend der Gesundheitsvorsorge.
Vorbeugende Wirkungen des Fastens:
- Unspezifische Anregung der körpereigenen Abwehr und Widerstandskräfte
- Führt zu schönerer Haut und zur Straffung aller Bindegewebe
- Entgiftung und Entschlackung der Gewebe und der Zellen
- Abbau von zu hohem Blutfett- und Blutgerinnungswerten
- Heilung von Zivilisationserkrankungen im Frühstadium, die noch
keine nennenswerten Beschwerden verursachen, insbesondere der
Ablagerungen in den Arterienwänden
- Vorübergehende Entlastung des Stoffwechsels, der Verdauungs-
und anderer innerer Organe, so dass sie sich wieder erholen und
regenerieren können
- Störungen der Leistungsfähigkeit, wie abnorme Müdigkeit,
Erschöpfungszustände, Nervosität, Konzentrations- und
Gedächtnis- Störungen und ähnliche Symptome werden beseitigt
- Geistig-seelische Umstimmung, die sich positiv bei vielen
Konflikten, Problemen des Alltags, negativen Gedanken,
Verhaltensstörungen und depressiven Verstimmungen auswirkt
und auch die verbreiteten psychosomatischen Krankheiten günstig
beeinflusst.


Fasten für "Gesunde" kann somit aus medizinischer Sicht zum Startschuss einer ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge werden. Doch nicht nur, um die Folgen falscher Ernährungs- und Lebensgewohnheiten noch rechtzeitig vor Ausbruch einer Krankheit zu beseitigen. Fasten ist ein Angebot, ein Weg für jeden einzelnen, seine alltäglich und oft eingeschränkte Lebensgestaltung zu überdenken, gegebenenfalls zu ändern und so bewusster, gesünder und sinnvoller zu leben.
Das Fasten befreit also nicht nur von Krankheiten bzw. wirkt vorbeugend gegen sie, sondern zugleich geht beim Fasten etwas Innerliches vor sich. Geist, Leib und Seele sind aufs innigste verbunden. Der Mensch erlebt im Fasten eine ganzheitliche Umstimmung, d.h. körperliche, geistige und seelische Funktionen ändern sich im Fasten und regen dadurch die Selbstheilungskräfte des Menschen an.


Dr. Helmut Lützner schreibt in seiner Fastenfibel: „Jedem Gesunden vom dreißigsten Lebensjahr an empfehle ich ein gelegentliches Fasten ... Vom vierzigsten Lebensjahr an könnte bei unserer modernen Lebensweise eine Generalüberholung nötig und ratsam sein. Dazu gehört neben dem Konditionstraining der „Ölwechsel“ durch ein längeres Fasten. Vorbeugen ist bekanntermaßen besser als Heilen.“